Schulprojekt: „Im mittelalterlichen Skriptoium“

Eine kleine Ausstellung im Staatsarchiv Bückeburg zeigte die Technik mittelalterlicher Buchherstellung. Die Ausstellung war als Vorbereitung für Schulklassen gedacht, die in einem Workshop auf eine Zeitreise ins Mittelalter gehen konnten. Die Kunsthistorikerin Alice Selinger führte inhaltlich und praktisch in die Entstehung von Büchern und Bildern im Mittelalter ein. Um die mühevollen Herstellungsprozesse zu verdeutlichen, schilderte die Kunsthistorikerin die überlieferten Vorgehensweisen von Anfang an. Geschrieben wurde auf Pergament, also auf enthaarter, geglätteter und aufgearbeiteter Tierhaut. Am häufigsten wurden Häute von Schafen oder Ziegen verwendet. Pro Buch brauchte man die Häute von bis zu 100 Tieren. Bevor überhaupt ein Buchstabe auf das Pergament kam, war deshalb eine Menge Arbeit notwendig. Außerdem verursachte die Anfertigung von Tinten und Farben viel Mühe und Kosten. Tinte entstand vorwiegend aus pflanzlichen Materialien. Für Farben fanden Materialien wie Erde oder auch spezielle Tiere wie kleine Läuse Verwendung. Im Mittelalter benötigte ein Mönch ungefähr fünf Jahre für die Herstellung eines Buches. Deshalb waren die Bücher entsprechend teuer. Die Schüler erfuhren aber nicht nur theoretische Aspekte der mittelalterlichen Produktion. Im praktischen Teil des Projektes standen eigene Schreib- und Zeichenübungen auf dem Plan. Stilecht mit Gänsefeder und von Hand zusammengerührter Tinte brachten die Mädchen und Jungen Buchstaben oder Symbole zu Papier.

Die Kulturstiftung Schaumburg förderte den Workshop.

Kulturstiftung Schaumburg
Schloßplatz 5
31675 Bückeburg

Telefon: 05722-95660
E-Mail:info@Kulturstiftung-Schaumburg.de

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